Wer glaubt, Technische Dokumentation sei immer nüchtern, geradlinig und frei von Überraschungen, hat unser Jahr noch nicht miterlebt. Hinter fast jedem Projekt versteckte sich 2025 mindestens eine kleine Anekdote – mal zum Schmunzeln, mal zum Stirnrunzeln, mal zum Kopfschütteln mit anschließendem herzhaften Lachen.
Ob Vor-Ort-Termine ohne Maschine, Einarbeitungs-Reisen mit Alpenglück oder Anfragen, die erst nach Oper und Feuerwerk klangen und sich dann als Mini-Aufgabe entpuppten – wir haben so einiges erlebt. Und genau diese Momente machen unseren Arbeitsalltag bei midok® aus: Situationen, die uns zeigen, dass Technik Menschlichkeit braucht, dass Planung flexibel bleiben muss und dass Humor manchmal das wichtigste Werkzeug ist.
Mit drei dieser Geschichten blicken wir zurück – nicht nur auf Projekte, sondern auf Erlebnisse, die das Jahr besonders gemacht haben.
Den Anfang macht Matthias mit einem Vor-Ort-Termin, bei dem alles vorbereitet war – außer der Maschine.
Es gibt diese Momente im Jahr, an die man sich noch lange erinnert. Für unseren Kollegen Matthias war es ein ganz besonderer der Vor-Ort-Termin – ohne Maschine, aber mit reichlich Erkenntnissen.
Wochenlang hatte er gemeinsam mit dem Kunden geplant. Anreise festgezurrt, Zeitplan besprochen, Checkliste durchgeackert. Alles lief wie am Schnürchen. Zumindest bis zu dem Moment, an dem Matthias vor der „Maschine“ stand. Oder besser gesagt: vor dem Platz, an dem laut Plan eigentlich eine Maschine stehen sollte.
Stattdessen: gähnende Leere, ein paar Werkzeuge und jemand, der sagte: „Also … die Anlage ist fast fertig! Also … bald! Also … wir haben damit angefangen.“
Für eine Technische Dokumentation ist das ungefähr so hilfreich wie ein Kochlöffel ohne Topf: keine Fotos, keine Beobachtung, keine Details. Also hieß es: einmal tief durchatmen, wieder ins Auto steigen und zurückfahren. Neuer Termin, neuer Versuch, neue Hoffnung.
Und als wäre das nicht genug Abenteuer, beobachtet Matthias dieses Phänomen in anderen Projekten immer wieder: Kunden setzen Deadlines, die schneller sind als jeder Espresso, ganz nach dem Motto „Wir brauchen das gaaaanz dringend! Am besten gestern!“
Doch wenn wir Rückfragen stellen, Freigaben brauchen oder Entscheidungen benötigen, passiert etwas Magisches: Die Dringlichkeit löst sich in Luft auf – und zwar für Wochen. Oder Monate.
Während unsere Erinnerungen an die Eilbedürftigkeit langsam verblassen, bleibt eines sehr greifbar: der Druck. Am Ende zeigt uns genau das, wie wichtig realistische Planung, klare Kommunikation und echte Transparenz sind. Und vielleicht auch ein bisschen Humor für die Momente, in denen die Maschine mal wieder nur in der Theorie existiert.
Mit der zweiten Geschichte wechseln wir von der leeren Halle ins Alpenpanorama. Saskia zeigt, wie sich Dienstreise und Familienzeit verbinden lassen – oder:
Wie Saskia die perfekte Work-Life-Balance erfand
Denn nicht alle Geschichten drehen sich um Pannen. Manche zeigen einfach, wie man aus einem Standardtermin etwas besonders Gutes machen kann.
Wenn man an eine dreitägige Einarbeitung denkt, stellt man sich meist Folgendes vor: Konferenzraum, Kaffee aus großen Thermoskannen und ein Stapel Unterlagen, der bedrohlich wirkt. Was man sich nicht unbedingt vorstellt: Berge, Familienausflug und ein Wochenende, das man eher in einem Reiseblog als in einem Projektkalender vermuten würde.
Geplant waren drei Tage beim Kunden in Österreich inkl. Firmenvorstellung, Produktschulung und Softwareeinführung. Ein Programm so trocken wie ein Semmel vom Vortag. Doch Saskia dachte sich: „Wenn ich schon durch halb Europa reise, warum nicht jemanden mitnehmen, der die Berge mehr zu schätzen weiß als mein Laptop?“
Gesagt, getan: Familie eingepackt, Auto vollgeladen, ab nach Österreich. Während andere abends im Hotel noch Fachdokumente wiederholen, plante Saskia nebenbei schon, welche Gipfel das Wochenende hübsch fotografieren durfte.
So wurde aus einer durchschnittlichen Einarbeitung ein Paradebeispiel für gelebte Vereinbarkeit: tagsüber Software-Schulung, abends Familienzeit mit Alpenpanorama. Technische Dokumentation kann anstrengend sein, aber manchmal bringt sie uns auch einfach an Orte, an denen man sich fragt: „Arbeiten wir hier eigentlich … oder urlauben wir schon?“
Eine endgültige Antwort darauf hat bis heute niemand gefunden. Aber eines wissen wir: Saskia hat das Konzept „Work-Life-Balance“ definitiv verstanden und sehr charmant für sich optimiert.
Die dritte Geschichte gehört Katja mit dem Motto: Komplizierte Anfrage – überraschend einfacher Auftrag
Es ist eine dieser Storys, die damit beginnen, dass alle innerlich schon das Großprojekt vor sich sehen und am Ende deutlich kleiner ausfallen als gedacht. Genau so eine Anfrage landete dieses Jahr bei Katja im Postfach.
Es gibt Nachrichten, die klingen schon beim ersten Lesen nach Großprojekt: viel Abstimmung, tiefe Analysen, drei Workshops und mindestens ein Notizbuch voller Fragen. Der Wortlaut dieser Anfrage versprach alles: Komplexität, Umfang, vielleicht sogar ein bisschen Dramatik. Man sah förmlich vor sich, wie ein mehrmonatiges Projekt heranwuchs – inklusive gedanklicher Excel-Tabellen, die schon im Kopf anfingen zu blinken.
Dann kam die überraschend entspannte Wendung: Der Auftrag war eigentlich ganz klar. Es ging schlicht darum zu prüfen, ob alle CE-relevanten Unterlagen vollständig auf dem Server liegen. Von „Dokumentencheck“ im klassischen Sinn konnte kaum die Rede sein, denn das hätte bedeutet, die Inhalte zu prüfen. Stattdessen ging es lediglich darum festzustellen, ob die Dokumente überhaupt da sind: die Inventur-Version der CE-Welt.
Kein Mammutprojekt, kein Abgrund an Abstimmungsterminen, sondern nur ein kurzer, präziser Blick ins digitale Archiv. Die eigentliche Aufgabe war also schneller erledigt, als die gedankliche Panik sich überhaupt entfalten konnte.
Was wirklich Zeit gekostet hatte, war nicht die Arbeit selbst. Vielmehr war es das Kopfkino, das eine dramatisch klingende Formulierung ausgelöst hatte. Für uns ist diese Anekdote ein wunderbares Beispiel dafür, wie weit man mit klarer, einfacher Kommunikation kommt. Denn manchmal macht nicht die Aufgabe Mühe, sondern die Erwartung, die wir vorab in sie hineininterpretieren.
Mit diesen drei Geschichten blicken wir zurück auf ein Jahr, in dem Technische Dokumentation weit mehr war als Normen, Struktur und Prozesse.






