Arbeitsschutz oder Milliardenstrafe? Was Unternehmen aus teuren Fehlern lernen müssen.
Arbeitsschutz ist weit mehr als eine gesetzliche Pflicht – er schützt Menschenleben und bewahrt Unternehmen vor massiven finanziellen und rechtlichen Konsequenzen.
Während in der EU klare Vorschriften zur Verantwortung bestehen, können in den USA Schadensersatzklagen existenzbedrohende Summen erreichen.
In Europa sind Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitsplätze sicher zu gestalten und persönliche Schutzausrüstung (PSA) bereitzustellen. Die EU-Richtlinien legen detailliert fest, welche Maßnahmen notwendig sind, um Arbeitnehmer zu schützen.
Haftung in Europa
Die Haftung des Arbeitgebers ist für Personenschäden bei Arbeitsunfällen eingeschränkt und greift grundsätzlich nur bei vorsätzlichem Handeln.
Beispiel:
Ein Mitarbeiter erlitt an einer Punktschweißanlage schwere Quetschungen an den Händen. Die Berufsgenossenschaft erkannte den Arbeitsunfall an und übernahm die Behandlungskosten.
Der Verletzte schloss mit dem Maschinenhersteller einen Vergleich über 25.000 Euro und klagte gegen seinen Arbeitgeber auf Schmerzensgeld. Das wurde vom Gericht abgewiesen, da in diesem Fall höchstens grobe Fahrlässigkeit festgestellt wurde, nicht aber Vorsatz.
Extremes Beispiel zum Schadensersatz in den USA
Weitaus teurer kann es in den USA werden. Hier geht es nicht nur um behördliche Maßnahmen, sondern auch um Schadensersatzklagen im Milliarden-Bereich.
Ein drastisches Beispiel ist Pacific Gas and Electric (PG&E), der größte Energieversorger Kaliforniens. Dieser wurde mehrfach für seine mangelhafte Wartung der Stromnetze verantwortlich gemacht, die zu verheerenden Waldbränden führten.
Darunter das Camp Fire 2018, das verheerendste Feuer in der Geschichte Kaliforniens. Ausgelöst durch eine defekte Stromleitung von PG&E, wurden sie für fahrlässiges Verhalten und unzureichende Wartung ihrer Stromnetze haftbar gemacht.
Vergleiche und Strafen beliefen sich auf über 25 Milliarden $. Zusätzliche Milliarden mussten in die Modernisierung der Stromnetze und Sicherheitsmaßnahmen investiert werden.
Der Fall zeigt, dass mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und das Ignorieren von Wartungspflichten nicht nur Menschenleben kosten, sondern auch finanziell existenzbedrohende Folgen haben können.
Viele unterschätzen das Risiko von Sicherheitsmängeln. Doch jeder Unfall kostet Geld – sei es durch Produktionsausfälle, Schadensersatz oder Reputationsverluste.
Unternehmen, die proaktiv handeln und in Arbeitsschutz investieren, schützen nicht nur ihre Mitarbeiter, sondern auch sich selbst. Eine konsequente Sicherheitskultur ist daher nicht nur gesetzliche Verpflichtung, sondern ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg.
Nächste Woche zeigen wir Ihnen, welche Schutzausrüstung für unsere midok®-Mitarbeiter erforderlich ist und in welchen Situationen sie zum Einsatz kommt.